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Die Zander-Story - wie alles begann und weitergeht.

Spitzen-Zander aus dem Mühlviertel? Läuft!

In einer aufgelassenen Weberei tummeln sich heute Zander. In insgesamt 27 Becken mit jeweils ca. 23 m³ – insgesamt etwa 1.000 m³ Wasser. Mit ihrem Fachwissen über diesen besonders anspruchsvollen Raubfisch betreiben Michael Plöckinger und Herwig Gahleitner die einzige aktive Indoor-Zanderzucht in Österreich. Klingt nach Abenteuer? Ist es auch.


„Die Idee kam mit einem Film“, erzählt Michael von seinen Eindrücken der Netflix-Doku Seaspiracy. „Allen Kritiken an der Produktion zum Trotz: die Überfischung der Meere ist ein Fakt. Mich hat der Film damals nachdenklich gemacht.“ Damals, das war im Coronajahr 2021, als er sich entschloss, etwas zu tun. Und mit der ehemaligen Weberei war der passende Standort schnell gefunden. „Durch den Innenhof der beiden Gebäudeteile fließt der Hintenbach – ich war Feuer und Flamme!“


„Flussbarsch war aus – so wurde es Zander.“

„Zuerst sollten es Flussbarsche sein, es waren aber keine Setzlinge zu bekommen.“ Deshalb entschied man sich für Zander, der anders als Barsch bereits am Markt gefragt war. „Zander wird hauptsächlich aus Ländern wie Kasachstan importiert. Und aus großen Aquakulturen in den Meeren, die zurecht kritisiert werden. Frischware gibt es kaum. Ein regionaler Zuchtbetrieb mit vergleichsweise kurzen Lieferwegen bietet da klaren Mehrwert hinsichtlich Qualität und Nachhaltigkeit.“ 


Der erste Mitarbeiter

Nachdem die Entscheidung für Zander getroffen war, kam es zu einem Glücksfall angesichts der äußerst seltenen Facharbeiter für Fisch. „Dass sich Herwig gemeldet hat, war eine zusätzliche Motivation!“ Ähnliches Alter und dieselbe Leidenschaft für Fisch verband die beiden zu einem kongenialen Team. „Ich war gleich begeistert von der Idee – und so stieg ich im November 2021 als erster Mitarbeiter ein.“


Kommt ein Mühlviertler in ein „World‘s best Restaurant“…

Mit den ersten Zandern begann im August 2022 die große Lernphase, erinnert sich Herwig: „Da standen wir teilweise 36 Stunden am Stück in der Halle.“ In der Halle stand aber auch schon bald ein berühmter Besucher: „Durch einen Tipp von Familie Rachinger vom Mühltalhof fand ein international erfolgreicher Gastronom zu uns, den ich mal bei Kitchen Impossible gesehen hatte.“ Dass es Starkoch Rudi Obauer war, der sich für Mühlviertler Zander begeisterte, erfuhren Michael und Herwig erst zum Abschied: „Da gab er uns eine besondere Visitenkarte: sein aktuelles Kochbuch.“


Rückschlag trotz Erfolgen

„Wir haben bis Kärnten geliefert, wo Hannes Müller, einer der 100 besten Köche Österreichs, am Weißensee Die Forelle betreibt, außerdem an den Mühltalhof und das Mochi in Wien“, erzählt Herwig. Es waren aber nicht nur die Zander gefragt: Als Spezialist übernahm Michael eine Führungsfunktion im Österreichischen Indoor-Aquakulturverein. „Ende 2023 haben wir auch die Verarbeitung gemäß den Vorgaben des International Food Standard ausgerüstet, weil wir eine Listung bei einer großen Handelskette in Aussicht hatten.“ Doch dann kam die Insolvenz.


Rettung für tausende Zander

„Kurz vor der ersten Lieferung mussten wir aufgeben“, erinnert sich Michael an den 6. November 2024, als er Insolvenz anmeldete. Doch schon am nächsten Tag kam er mit Nikolaus Kretz von der Privatinvestorengruppe Pure Investments in Kontakt. Was folgte, war eine Rettung in letzter Sekunde, denn die Situation war brisant: „Der Masseverwalter hätte die Anlage abdrehen müssen, weil die Kosten für Strom und Sauerstoff nicht gedeckt waren.“ Das hätte den Tod der Besatzfische bedeutet.


„Gerade habe ich mit Toni Mörwald gesprochen.“

Der Neustart als Zanderspezialist wurde in nur wenigen Wochen bewerkstelligt. Das persönliche Engagement der Managing Partner der Gruppe geht aber über die Bewältigung der finanziellen Situation und die Kostenoptimierung hinaus, freut sich Michael: „Auf Vermittlung von Pure Investments Management Partner Gert Bergmann habe ich gerade mit Toni Mörwald gesprochen – so hat Mühlviertler Zander eine große Zukunft!“